Die Chronik des VfB Stuttgart


1893

Am 09. September des Jahres 1893 wird der "Fußballverein 1893 Stuttgart" ins Leben gerufen. Noch ahnt wohl niemand, dass aus dem "FV 93 Stuttgart" in 57 Jahren ein Deutscher Fußballmeister werden wird.


1897

Der "Kronenklub Cannstatt" wird gegründet und ist von Beginn an ein Fußballklub. Das Rugby-Spiel, welches der Nachbarverein "FV 93" noch gerne pflegt, ist ein Tabu für die Mitglieder. Vielmehr fühlen sie sich neben dem Fußball auch der Leichtathletik verbunden.


1912

Der "Fußballverein 1893 Stuttgart" und der "Kronen-Club Cannstatt" vereinigen sich am 02. April 1912 zum "Verein für Bewegungsspiele 1893 e. V. Stuttgart". Aus dieser Fusion sollte in Zukunft noch Großes erwachsen.


1924

Der VfB verpflichtet mit dem Engländer Tom Hanney seinen ersten hauptamtlichen Fußball-Trainer. Er wechselt von Manchester City an den Neckar und formt die erste Meisterelf des VfB.


1926

Der Verein für Bewegungsspiele wird zum ersten Mal in seiner noch jungen Geschichte württemberg-badischer Fußballmeister.
Zudem ziert schon ab dem Vorjahr 1925 der legendäre rote Brustring das VfB-Trikot.
Die Idee für dieses unverwechselbare Markenzeichen hatten übrigens die Jugendspieler des VfB.


1929

Unter der sportlichen Leitung des ehemaligen ungarischen Nationalspielers Dr. Ludwig Kovacs wird der VfB Stuttgart erneut Meister. Außerdem wird Ernst "Wenzel" Blum in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Der VfB hat somit seinen ersten Nationalspieler!


1935

Erstmals in der Vereinshistorie steht der VfB in einem Endspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft. In Köln unterliegt der VfB allerdings dem FC Schalke 04 mit 4:6. Für die Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizierte sich die Mannschaft mit dem roten Brustring durch den Gewinn der Württembergischen Meisterschaft im selben Jahr.


1945

Nur wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, zwischen all den Trümmern, der Not und dem Mangel wurde im Fellbacher Gasthaus "Krone" die Süddeutsche Oberliga gegründet. Am 4. November nahmen 16 Vereine, darunter der VfB, den Spielbetrieb auf.


1946

Der VfB wird Süddeutscher Meister. Heute legendäre Spieler wie VfB-Kapitän Robert Schlienz und Torhüter Otto "Gummi" Schmid sicherten den ersten Nachkriegstitel für den VfB.


1950

Erstmals wird der VfB durch einen 2:1-Endspielsieg über die Offenbacher Kickers Deutscher Fußballmeister. Vor 96.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion erzielen Läpple und Bühler die Tore für die Mannschaft von VfB-Trainer Schorsch Wurzer.
Mehr als 100.000 jubelnde VfB-Anhänger empfingen ihre Meister-Helden am Stuttgarter Hauptbahnhof.


1952

Erneut wird der Gewinn der Deutschen Meisterschaft gefeiert. Im Finale wird der 1. FC Saarbrücken vor 86.000 Zuschauern in Ludwigshafen mit 3:2 besiegt. Robert Schlienz und Otto Baitinger, der gleich doppelt traf, waren die Torschützen für den VfB. Der VfB war endgültig ein deutsches Spitzenteam geworden.


1953

Nur ein Jahr nach dem zweiten Titelgewinn unterliegt der VfB im nächsten Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vor 80.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion dem 1. FC Kaiserslautern 4:1. Es ist die zweite Vizemeisterschaft.


1954

Schon wieder ist Ludwigshafen der Schauplatz eines großen VfB-Erfolges: Durch ein 1:0 nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln wird der VfB Stuttgart 1954 zum ersten Mal Deutscher Pokalsieger.  Das Tor des Tages erzielt Erwin Waldner.


1958

Der VfB wird zum zweiten Mal Deutscher Pokalsieger. Wieder muss die Verlängerung bemüht werden für einen Erfolg. Mit 4:3 setzt man sich letztlich gegen Fortuna Düsseldorf durch. Die Treffer für den VfB markieren an diesem Tag Dieter Praxl, Rolf Geiger, Erwin Waldner und Lothar Weise.


1963

Die neugegründete Fußball-Bundesliga startet in Ihre erste Saison. 16 Mannschaften aus der gesamten Bundesrepublik spielen erstmals in einer Liga den deutschen Fußballmeister aus.
Das Gründungsmitglied VfB Stuttgart wird im Verlauf der Jahre eine feste Größe in der höchsten deutschen Spielklasse.


1975

Das schlimmstmögliche Szenario ist tatsächlich zum Entsetzen aller eingetroffen: Der VfB Stuttgart muss wirklich den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. 79 Gegentore in 34 Saison-Spielen waren einfach zu viel. Aber schon kurz bevor der Abstieg feststeht, stehen die Zeichen beim VfB auf Umbruch und Reform: Gerhard Mayer-Vorfelder wird in einer denkwürdigen Mitgliederversammlung am 18. Apil 1975 zum VfB-Präsidenten gewählt und erneuert den Verein von Grund auf. Eine neue Ära beginnt.


1977

Der Aufstieg unter Trainer Jürgen Sundermann nach zwei Jahren 2. Bundesliga wurde zum Triumphzug für den VfB. Es kündigen sich erfolgreiche Jahre an. Im ersten Saisonspiel nach dem Rückkehr ins Oberhaus rang der VfB vor ausverkauftem Hause den übermächtigen Bayern ein 3:3 ab.


1978

Der VfB ist wieder wer! Spannung, Emotion und vor allem guter Fußball locken im Durchschnitt 53.000 Zuschauer zu den VfB-Heimspielen ins Neckarstadion. Ein Vereinsrekord, der heute noch Bestand hat.
Einer der Saisonhöhepunkte ist sicher auch das Freundschaftsspiel des VfB gegen Cosmos New York.


1979

Der VfB wird zum dritten Mal nach 1935 und 1953 Deutscher Vizemeister.
Walter Kelsch und Hansi Müller bejubeln ihren Achtungserfolg. Sie haben ganz Fußballdeutschland bewiesen, dass der VfB Stuttgart wieder zu den Spitzenmannschaften der Bundesliga gehört.


1980

Den roten Brustring gegen das Trikot mit dem Bundesadler getauscht: Hansi Müller und die Förster-Brüder Karlheinz und Bernd werden mit der deutschen Nationalmannschaft in Rom Europameister.


1981

Nach knapp zweijähriger Bauzeit bezieht der VfB das neue Clubzentrum. Auf rund 3500 qm Nutzfläche finden die Geschäftsstelle, die Vereins-Verwaltung, das Club-Restaurant sowie natürlich der gesamte Sportbereich mehr als genügend Platz. Knapp 11 Millionen D-Mark ließ sich der VfB das moderne Vereinsgelände kosten und bewies einmal mehr, dass der Klub die Zeichen der Zeit erkannt hatte und mutig in die Zukunft investiert.


1984

Der VfB wird mit Trainer Helmut Benthaus Deutscher Fußballmeister. Der dritte Meister-Triumph der Vereinsgeschichte wird schon vor dem letzten Heimspiel klargemacht. Aus einer Heimniederlage gegen den Hamburger SV wird somit eine Riesenparty in Weiß und Rot. Ganz Stuttgart feiert seine Fußball-Helden.

 

1986

Der VfB steht im Pokalfinale in Berlin, verliert aber gegen den FC Bayern München mit 2:5.
Positiver dagegen ist, dass Karlheinz Förster und Karl Allgöwer in Mexiko mit der deutschen Nationalmannschaft Vizeweltmeister werden.


1989

Der niederländische VfB-Coach Arie Haan führt den VfB in das Finale des Uefa-Pokals. Gegner ist der SSC Neapel. Im Neckarstadion bewundern die Zuschauer Diego Maradona und dessen große Fußballkunst. Der VfB unterliegt jedoch den Neapolitanern in Hin- und Rückspiel. Nach einer 1:2-Niederlage in Italien trennte man sich in Stuttgart 3:3 unentscheiden. Ein bedeutender Titel ist zwar verloren, doch in Europa war großer Respekt gewonnen!


1990

Guido "Diego" Buchwald ist der einzige VfB-Akteur in der legendären Weltmeisterelf von 1990. In Rom bezwang die Mannschaft von Franz Beckenbauer die argentinische Albiceleste mit 1:0 und versetzt das wiedervereinte Deutschland in einen kollektiven Freudentaumel.


1992

Der VfB Stuttgart wird unter Trainer Christoph Daum zum vierten Male Deutscher Meister. In letzter Minute gelingt ein 2:1-Sieg in Leverkusen. Das entscheidende Tor köpft Guido Buchwald. Das ganze Schwabenländle ist außer Rand und Band. Keiner hat noch eine Woche zuvor mehr an diesen Titelgewinn geglaubt.


1993

Zur Leichtathletik-Weltmeisterschaft wird das Neckarstadion zwischen Mai 1992 und Sommer 1993 renoviert und komplett überdacht. Im Zuge dieser Umbauarbeiten wird die Arena in "Gottlieb-Daimler-Stadion" umbenannt.


1994

Wieder ist ein VfB-Spielführer Weltmeister! Carlos Dunga holt als Kapitän mit der brasilianischen Selecao den FIFA-Worldcup. Zum vierten Male geht damit der wichtigste Titel des Fußballs an die Copa Cabana. Für das deutsche Nationalteam dagegen war bei der WM in den USA bereits im Viertelfinale gegen Bulgarien Endstation.


1996

"it's coming home!" Fredi Bobic wird mit der deutschen Nationalmannschaft in London Europameister. Die Elf von Bundestrainer Berti Vogts bezwingt Tschechien erst in der Verlängerung. Oliver Bierhoff erzielt das erste Golden Goal der Fußballgeschichte.


1997

Der VfB Stuttgart wird durch einen 2:0-Sieg im Berliner Olympiastadion gegen Energie Cottbus zum dritten Male in seiner Vereinsgeschichte Deutscher Pokalsieger. Doppeltorschütze gegen die Lausitzer ist Giovane Elber.
In der Bundesliga wird das Team von Jogi Löw hervorragender Vierter und das "magische Dreieck" mit Bobic, Elber und Balakov verzaubert die Fußballfans in ganz Deutschland.


1998

Der VfB Stuttgart erreicht das Endspiel des Europapokals der Pokalsieger, unterliegt aber in Stockholm gegen den FC Chelsea unglücklich mit 0:1.
Krassimir Balakov (Bulgarien), Zvonimir Soldo (Kroatien) und Franz Wohlfahrt (Österreich) vertreten den VfB Stuttgart bei der Weltmeisterschaft in Frankreich.


2000

Der VfB wird nach den Finalspielen gegen den AJ Auxerre zu Saisonbeginn 2000/2001 UI-Cup-Sieger und zieht damit in den UEFA-Cup ein. Die Teilnahme am internationalen Fußballgeschehen bleibt einer der wenigen Höhepunkte in einer Saison, in der der VfB sich letztlich sogar noch im Abstiegskampf behaupten muss.


2002

Der VfB gewinnt zum zweiten Mal den Uefa-Intertoto-Cup. Im Finale wird der OSC Lille besiegt. Wieder gelang es der Elf um Kapitän Zvonimir Soldo das Tor nach Europa aufzustoßen und am UEFA-Cup Wettbewerb in der Saison 2002/2003 teilzunehmen.


2003

Der VfB Stuttgart wird am letzten Spieltag durch einen 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg und dank eines Unentschiedens im Spiel zwischen Borussia Dortmund und Energie Cottbus zum vierten Mal nach 1935, 1953 und 1979 Deutscher Vizemeister und qualifiziert sich damit direkt für die Champions League. Die "jungen Wilden" von Felix Magath machen sich auf, Fußball-Europa im Sturm zu erobern.


2004

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte nimmt der VfB an der Gruppenphase der UEFA Champions League teil und feiert unter anderem gegen den Weltclub Manchester United einen berauschenden 2:1-Sieg. Am Ende der Bundesligasaison 2003/2004 wird der vierte Tabellenplatz erreicht und damit zum vierten Mal in Folge die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb gesichert.

Mit Timo Hildebrand, Andreas Hinkel, Philipp Lahm und Kevin Kuranyi nehmen erstmals seit dem Jahr 1984 (Helmut Roleder, Guido Buchwald, Bernd und Karlheinz Förster) wieder vier deutsche VfB-Spieler an einer Europameisterschaft teil. Zudem wird der VfB auch noch durch Boris Zivkovic (Kroatien) und Hakan Yakin (Schweiz) bei der Euro 2004 in Portugal vertreten.


2006

Ein Fußball-Jahr der Superlative: Die Weltmeisterschaft im eigenen Lande, das "kleine" Finale im Gottlieb-Daimler-Stadion und die Eröffnung des Carl Benz Centers. Der VfB schafft seinen treuen Anhängern eine neue Heimat, die die weiß-roten Fan-Herzen höher schlagen lässt.


2007

19. Mai 2007: Ganz Stuttgart ist in weiß und rot gehüllt. Der VfB siegt am letzten Bundesligaspieltag mit 2:1 über den FC Energie Cottbus und macht somit die fünfte Deutsche Fußballmeisterschaft perfekt. Ob im Stadion, beim Meisterkorso oder auf dem Schlossplatz: Über 250.000 Menschen bejubeln Ihre Titelhelden und feiern bis tief in die Nacht die erste Meisterschaft seit 15 Jahren.
Nur eine Woche später stand das Team von Armin Veh im DFB-Pokalfinale in Berlin dem 1. FC Nürnberg gegenüber. In einem hartumkämpften und spektakulären Endspiel musste sich der VfB mit 2:3 nach Verlängerung den Franken allerdings geschlagen geben.

 

 

(Quelle: vfb.de)